Kundenmesswerte
Angaben zu den Brillenglaswerten
Die Brillenglaswerte werden durch einen Augenoptiker oder einen Augenarzt ermittelt. Zudem wird die individuelle Pupillendistanz des Brillenträgers gemessen. Diese gemessenen Parameter werden auf einem Brillenpass dokumentiert.
Angaben im Brillenpass
Begriff | Erklärung |
---|---|
Sph (Sphäre) | Anteil der Kurz- oder Weitsichtigkeit an der Fehlsichtigkeit |
Cyl (Zylinder) | Nur angegeben, wenn eine Hornhautverkrümmung vorliegt |
Achse | Lage der Hornhautverkrümmung des Auges | Der Wert der Achse bestimmt die Lage der Zylinderwirkung im Brillenglas |
Prisma | Eine Prismenkorrektur gleicht eine Winkelfehlsichtigkeit (Strabismus/Schielen) aus; Wert angegeben in cm/m |
Basis | Gibt die Lage der Winkelfehlsichtigkeit an |
Nähe | Brillenglaswert, um in der Nähe scharf sehen zu können |
Ferne | Brillenglaswert, um in der Ferne scharf sehen zu können |
Addition (ADD) | Bei der Bestellung von Gleitsichtgläsern muss der Fernwert und der Nahwert angegeben werden. Der Nahwert kann zur Vereinfachung auch als "Addition (ADD)" dargestellt werden. (Nahwert = Fernwert+Addition) |
Pupillendistanz (PD)
Die Pupillendistanz beschreibt den Abstand zwischen den Pupillenmitten. Die einzelne Pupillendistanz wird von Pupillenmitte zur Nasenwurzel gemessen (PD Rechts + PD Links = PD). Ein Gesicht ist in der Regel nicht exakt symmetrisch, was zu unterschiedlichen Messwerten für das rechte und linke Auge führen kann. Die Brille wird dann so gefertigt, dass sich die optische Mitte der Brillengläser genau vor der Mitte der Pupillen befindet. Diese Messung ist besonders wichtig, da eine Abweichung der gemessenen PD zu Kopfschmerzen oder Übelkeit führen kann.
Durchblickshöhe/Einschleifhöhe (ESH)
Weil jedes Gesicht individuell geformt ist, sind alle Brillengläser Maßanfertigungen. Deswegen müssen die Pupil- lendistanz und die Durchblickshöhe für die korrekte Anfertigung individueller Brillengläser vorab ermittelt wer- den. Die Durchblickshöhe wird für Gleitsichtgläser, Officegläser, Bifokalgläser sowie Einstärkengläser mit hohen Brillenglaswerten benötigt. Die Nahteilhöhe ist abhängig von der Brillenfassung. Sie wird vom Fassungsrand zur Pupillenmitte gemessen. Je nach Brillenglastyp (Gleitsicht oder Bifokal) ist die Nahteilhöhe variabel anzupassen.
Fehlsichtigkeiten
Die Fehlsichtigkeiten und ihre Auswirkungen
Damit der Mensch ein Objekt (Bild) scharf wahrnehmen kann, müssen die Lichtstrahlen, die von einem Objekt ausgehen, gebündelt und genau auf der Netzhaut des Auges abgebildet werden. Wird dieser Vorgang durch die individuelle Anatomie des Menschen gestört, spricht man von einer Fehlsichtigkeit des Auges.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Der Augapfel ist zu lang bzw. die Brechkraft der Augenlinse ist zu hoch. Die Bildinformation wird nicht auf, sondern vor der Netzhaut scharf abgebildet (kurzsichtig). Weiter entfernte Objekte werden nur unscharf wahrgenommen.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Die Hornhaut ist im Vergleich zum Auge nicht kugelförmig sondern oval geformt, wie ein Football. Somit wird das Licht nicht punktuell auf der Netzhaut abgebildet, sondern in Form von zwei unterschiedlich gelagerten Linien. Objekte, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne, werden unscharf wahrgenommen.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Der Augapfel ist zu kurz bzw. die Brechkraft der Augenlinse ist zu gering. Das bedeutet, dass die Bildinformation nicht auf, sondern hinter der Netzhaut scharf abgebildet wird (weitsichtig). Nahe Objekte werden nur unscharf wahrgenommen.
Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität (Brechkraft) der Augenlinse kontinuierlich ab. Die Fähigkeit des Auges, Gegenstände in der Nähe scharf sehen zu können, lässt daher immer mehr nach. Ähnlich wie bei der Weitsichtigkeit wird die Bildinformation nicht auf, sondern hinter der Netzhaut scharf abgebildet. Objekte in der Nähe werden somit nur unscharf wahrgenommen.